Am Sonntag, 10. Dezember 2017, war es wieder soweit: Die Krampusse zogen in einem Brauchtumsschaulauf über den Münchner Christkindlmarkt. Die erste Münchner Krampusgruppe „Sparifankel Pass“ hatte 40 Krampusgruppen aus Bayern, Österreich und Südtirol eingeladen. Vor den wilden Gesellen, ob Krampus, Perchten oder Klausen, muss sich niemand fürchten.
Tom Bierbaumer, Gründer und Chef der 1. Münchner Krampusgruppe „Sparifankerl Pass“, organisiert den großen Krampuslauf, der nicht nur in München viele Fans hat. Auch für die teilnehmenden Krampusgruppen ist dieser Schaulauf etwas Besonderes: Die Atmosphäre des Münchner Christkindlmarktes und die Begeisterung des Publikums beeindrucken auch „wuide“ Krampusse.
Zum ersten Mal mit dabei waren die „Schlosstoifl Weisberg“ aus Südtirol, den Masken vom Moinat Arthur aus Zell am See in Österreich stammen und die Felle vom bekannten Krampus- und Perchten-Ausstatter Peter Koch aus Sankt Peter in Rennweg am Katschberg. Vom Wörthersee kommt „Brauchtumsgruppe Techelsberg“, deren ganzer Stolz eine Jungkrampusgruppe ist: Die Kinder sind bei jedem Umzug mit dabei und tragen eigens nach ihren Vorstellungen angefertigte Masken. Auch die Goaßlschnalzer zeigten beim Münchner Brauchtumsschaulauf ihre Kunst.
Die altbayrische Tradition des Krampuslaufens geht zurück auf die christlich-mythologischen Figuren des gütigen Bischofs Nikolaus und seines dunklen Begleiters Krampus, der „schlechte Zeitgenossen“ und „ungezogene“ Kinder straft. In München ist dieser Brauch bereits anno 1740 verbürgt, als sogenannte „Klaubaufe“ vagabundierend durch die Stadt zogen. Heute beleben wieder zahlreiche junge Menschen dieses 500 Jahre alte traditionelle Brauchtum.