Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal gemeinsam vom Deutschen Museum und der Helmut Fischer Stiftung verliehen und soll Menschen würdigen, die sich „in besonderer Weise um die Wissenschaftskommunikation verdient gemacht haben“. Und das hat Philip Häusser wirklich: Er bringt seinem Publikum komplexe naturwissenschaftliche Phänomene mit Hilfe von Alltagsgegenständen nahe. „Mit viel Spaß und ohne Formeln“ – so funktioniert „Phil’s Physics“. Unter diesem Titel erschien im vergangenen Juni das erste Buch des Wissenschaftlers und unter dem gleichen Namen bespielt Häusser einen eigenen Kanal auf YouTube. Bei der Preisverleihung im Ehrensaal des Deutschen Museums am Montag führte Häusser dann auch gleich ein paar seiner Experimente vor: Er ließ eine Chipstüte in der Mikrowelle schrumpfen, Wunderkerzen unter Wasser leuchten, brachte Pappbecher zum Fliegen und öffnete eine Flasche mit einer Zeitung – verblüffende, angewandte Naturwissenschaft.
Wolfgang M. Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums, lobte den Preisträger: „Häusser ist eine Rampensau – und er hat die Intelligenz, die es dazu braucht, wissenschaftliche Inhalte anschaulich, verständlich und begeisternd zu vermitteln.“ Genau das ist eine der ureigensten Aufgaben des Deutschen Museums: „Unser Haus steht traditionell für Wissenschaftskommunikation, deshalb freue ich mich sehr, dass wir hier nun zum zweiten Mal den Helmut Fischer Preis verleihen können“, sagt Generaldirektor Heckl.
Die Laudatio hielt ein Überraschungsgast: Hartmut Jetter, der 2010 zum besten Lehrer Deutschlands gewählt worden ist. Der Physiklehrer, bei dem Häusser in Tübingen zur Schule gegangen war, ist sehr stolz auf seinen früheren Schüler: „Er macht Physik auf eine Art und Weise greifbar, die mich immer wieder überrascht. Hier ist ein Schüler zum Meister geworden. Man merkt: Hier brennt einer für Naturwissenschaft. Ich freue mich, dass ich dieses Feuer mitentfachen durfte, und dass du, Philip, daraus einen Flächenbrand gemacht hast.“
Der Stifter des Preises, Helmut Fischer, hatte 2003 die Helmut Fischer Stiftung ins Leben gerufen und ihr das gesamte Unternehmensvermögen seiner Messtechnik-Firma übertragen. 2015 wurde Kurt C. Reschucha als langjähriger Berater und Stiftungsratsmitglied zum Präsident der Helmut Fischer Stiftung ernannt. Wie Fischer selbst liegt auch Stiftungspräsident Reschucha der Preis für Wissenschaftskommunikation sehr am Herzen: „Wir sind davon überzeugt, dass die Leidenschaft fürs Forschen und Lernen potenziell in jedem steckt. Diese Begeisterung anzufachen, das schaffen die Preisträger, dafür steht das Deutsche Museum und das fördert die Stiftung.“