Am Mittwoch, 25 Juni 2014, traf sich zum dritten Mal die internationale Top Elite im Stabhoch- und Weitsprung in München – zum ersten Mal auf dem Marienhof. Die Landeshauptstadt München organisierte gemeinsam mit der Leichtathletikgemeinschaft SWM dieses Spitzensportevent, bei dem auch der M-net Schülerwettbewerb und die bayerischen Nachwuchstalente im Vorfeld zum Zuge kamen. Tausende von Zuschauerinnen und Zuschauern verfolgten am Abend das Kräftemessen der Weltklasseathletinnen und -athleten, die in der Münchner Freiluftarena offiziell die Qualifikationsnorm für die Leichtathletik-Europameisterschaft 2014 in Zürich erspringen konnten. Veranstaltet wurde das Event von der Landeshauptstadt München in Kooperation mit der Leichtathletikgemeinschaft (LG) Stadtwerke München.
In Vertretung des Oberbürgermeisters eröffnete Stadtrat Christian Müller das Hauptevent mit den internationalen Stabhoch- und Weitsprungstars. „Wir freuen uns auf einen spannenden Abend mit packenden Duellen, und hoffen natürlich, dass auch die Qualifikationsnorm hier in München einige Male gesprungen wird“, so Müller. „Für die Stadt München ist es neben dem Breitensport ein großes Anliegen, den Spitzensport zu fördern. Besonders für die Nachwuchsathleten erzeugt ein Spitzensportevent wie der Jump & Fly wichtige Impulse, da sie die Leistungen ihrer sportlichen Vorbilder und ihre Leistungen wirklich hautnah miterleben können.“
Vor rund 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauern holte sich der Deutsche Tobias Scherbarth, mit einer Höhe von 5,60 m den Sieg. Der 29-Jährige, der für den TSV Bayer 04 Leverkusen startet, bestätigte damit seine gute Form auf internationalem Parkett: „Es hat mir vor diesem Publikum sehr großen Spaß gemacht. Mit der Anlage bin ich heute sehr gut zurecht gekommen und freue mich, wenn ich auch im nächsten Jahr wieder dabei sein kann“, so Scherbarth. Die Plätze zwei und drei belegten Konstadino Filippidis (5,40 m) aus Griechenland und Igor Bychkov (ebenfalls 5,40 m) aus Spanien. Zwei vierte Plätze teilten sich Robert Renner aus Slowenien und Sergey Kucheryanu aus Russland (beide 5,20m). Mit der gleichen Höhe, aber zwei Fehlversuchen mehr, landete der Deutsche Konrad Tom auf dem fünften Platz. Unglücklich verlief der Wettkampf für Hallen-Vizeweltmeister Malte Mohr, der dreimal an der Anfangshöhe über 5,40 m scheiterte und damit ohne gültigen Versuch blieb. Weltmeister Raphael Holzdeppe verzichtete aufgrund von Wadenproblemen nach dem Einspringen auf seinen Start.
Auch die deutschen Weitspringerinnen durften stolz auf ihre Leistungen sein. In einem spannenden Wettkampf erreichte Vorjahressiegerin Michelle Weitzel aus Regensburg eine beachtliche Weite von 6,39 m und belegte mit nur einem Zentimeter Rückstand auf die Rumänin Alina Rotaru (6,40 m) den zweiten Platz. Nur zwei Zentimenter dahinter landete ihre Landsfrau Lisa Kurschilgen (6,37 m) auf dem dritten Platz. Mit einem vierten Platz komplettierte Maryna Bekh aus der Ukraine das Feld der Damen. Sie erreichte eine respektable Leistung von 6,08 m. Die Olympiasiegerin im Weitsprung von 2008, Maggi Maurren Higa aus Brasilien, mußte nach ihrem ersten Versuch verletzungsbedingt aufgeben.
Auch die Männer gaben sich unbeeindruckt von der eher kühlen Witterung und zeigten einen starken Auftritt. Am Ende lag Ignissous Gaisah aus den Niederlanden knapp, aber souverän mit einer Weite von 7,92 m vorne und sicherte sich den Titel als bester Weitspringer des Abends. Zweiter wurde der Cubaner Wilfredo Martinez mit einem Satz von 7,90 m. Als Drittplatzierter beendete Markus Rehm, Paralympicssieger von 2012 und IPC Weltrekordhalter, seinen Wettkampf und begeisterte das Publikum mit einer Weite von 7,87 m. Aleksandro Petrov aus Russland landete bei 7,64 m in der Grube und wurde mit dieser Leistung Vierter. Der Deutsche Florian Oswald verzichtete verletzungsbedingt auf seinen Start.
Witterungsbedingt gelang es in keinem Wettbewerb, die geforderten Normen für die EM in Zürich zu knacken. Beim Stabhochsprung der Männer ist eine übersprungene Höhe von 5,70 m erforderlich. Im Weitsprung liegt die vorgeschriebene Norm bei 6,70 m für die Frauen und bei 8,05 m für die Männer.
Schon um 9.30 Uhr morgens startete der 2. M-net Schülerwettbewerb im Weitsprung der Jahrgänge 2001 bis 2007. Bereits in den Wochen zuvor haben sich die Schülerinnen und Schüler im Sportunterricht an ihrer Schule um eine Teilnahme beworben. Die besten fünf aus jeder Altersklassen qualifizierten sich schließlich für den offiziellen Auftritt auf dem Marienhof.
„Höher, weiter, …schlauer!“ hieß es dabei vor allem für die Schülerinnen und Schüler Grundschule an der Manzostraße . Mit rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stellte sie die meisten Springerinnen und Springer für die 2. M-net Münchner Schulmeisterschaft im Weitsprung. Das regionale Telekommunikationsunternehmen und Titelsponsor M-net prämierte dies mit einem spannenden Projekttag ganz im Zeichen des sicheren Umgangs mit dem Internet. „Schon die Allerkleinsten sind doch heutzutage fasziniert von den digitalen Welten“, so Rainer Schlichtherle aus dem Sponsoringteam der M-net. „Der notwendige kritische Umgang mit den Inhalten des World Wide Web will indes genau wie Rechnen und Schreiben erst einmal erlernt werden.“ Gemeinsam mit der medienpädagogischen Facheinrichtung SIN (Studio im Netz) hat M-net daher das Projekt „Sicher durch´s Netz“ ins Leben gerufen. „So die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu stärken, ist dabei das erklärte Ziel!“, betonte Schlichtherle abschließend. Aber nicht nur für die Grundschule an der Man- zostraße war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Alle Schülerinnen und Schüler können sehr stolz auf ihre Leistung sein. Insgesamt gingen Münchenweit rund 850 Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Jump & Fly an den Start und kämpften um beste Weiten. „Eine gelungene Aktion“, so Sportamtsleiter Thomas Urban, „wir sehen, dass Kinder und Jugendliche Spaß haben, sich sportlich zu messen und Vorbilder suchen, denen sie nacheifern können. Und genau das wird auf dem Jump & Fly perfekt vereint.“
Ab 14 Uhr durften der bayrische Nachwuchs-Kader und weitere Nachwuchstalente in den bei den Disziplinen Stabhoch- und Weitsprung gegeneinander antreten. Für die U 23- Stabhochspringer Lucas Schwaiblmair, Patrick Seibold und Korbinian Suckfüll war es ein erfolgreicher Tag. Mit einer Höhe von 4,70 m gewann Schwaiblmair vom SWC Regensburg denkbar knapp vor Seibold, der sich bei gleicher übersprungender Höhe einen Fehlversuch bei 4,50 m geleistet hatte. Auf dem dritten Platz landete sein Vereinskollege vom TSV Gräfelfing, Korbinnian Suckfüll mit 4,30 m. Bei den U23-Mädchen gewann die Innsbruckerin Kira Grünberg mit 4,30m deutlich vor der Zweitplatzierten Franziska Heiß (3,80 m) vom SSC Bad Soden-Allendorf und Salome Schlemer vom TSV Gräfelfing (ebenfalls 3,80 m). Im Weitsprungwettbewerb siegte der Österreicher Max Drössler mit 7,15 m vor Maximilian Entfellner (7,09 m) vom 1. FC Passau. Bei den U23 Mädchen setzte sich Johanna Windmaier vom TSV 1880 Wasserburg mit 5,72 m vor der Regensburgerin Jacqueline Sterk (5,68 m) durch und durfte den Pokal von Sportamtsleiter Thomas Urban entgegen nehmen.
Die kompletten Ergebnislisten aller Wettbewerbe finden Sie unter www.blv-sport.de (Wettkampfssport, Ergebnisse).